In der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode hat der Ausschuss für Soziales, Gesundheit & Familie das vorgestellte „Seniorenpolitische Gesamtkonzept“ einstimmig verabschiedet.
Im Ausschuss wurden anhand umfangreicher Vorträge die verschiedenen Handlungsfelder (Wohnen & Umfeld, Soziales sowie Unterstützung & Pflege) vorgestellt. Die landkreisweit erhobenen Daten zeigen, wie wichtig es ist, schnellstmöglich die richtigen Schlüsse zu ziehen und Handlungen abzuleiten. Beispielsweise wurde festgestellt, dass etwa 45 % der über 80jährigen im Landkreis ohne familiäre Angehörige leben. Ungefähr 20 % der 2300 Befragten gaben an, Hilfe zur Bewältigung im täglichen Haushalt, zu benötigen. Derzeit werden über 70 % der Pflegebedürftigen zu Hause betreut und gepflegt. Vor allem im südlichen Oberallgäu stehen jetzt schon entsprechende Pflegedienste oder Einrichtungen nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung. Dies wird sich aufgrund der demographischen Entwicklung nochmals dramatisch verschärfen.
In den Sachvorträgen wurde darauf verwiesen, dass ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement (Nachbarschaftshilfe, Fahrgemeinschaften, organisiertes Einkaufen, Tagesbetreuung, etc…) notwendig sei, um die Herausforderungen zu stemmen.
Josef Dornach (BBOA) äußerte sich in der Diskussion positiv zum Gesamtkonzept und den genannten Ansätzen. Er forderte jedoch, die ehrenamtlichen Strukturen besser zu unterstützen. Hierzu gehöre beispielsweise der Bürokratieabbau für gemeinnützige Vereine und eine Verteilung der Aufgaben auf mehrere Schultern. „Erst wenn wir akzeptable Grundbedingungen als Fundament für ehrenamtliche Tätigkeiten schaffen, können wir auf diese Strukturen aufbauen“, so Dornach.